Mit dem Hintergrund der Startschwierigkeiten des City Managements in Rheinfelden hatte ich eine Projektstudie an der Hochschule Luzern initiiert, in der erfolgreiche Massnahmen und Modelle für die Belebung von Innenstädten zusammengetragen und untersucht wurden. Im Rahmen der Projektarbeit führten vier Wirtschaftsstudenten (Marc Aebersold, Ramon Keusch, Rahel Räber, Domenico Vinci) Interviews mit Fachleuten aus Privatwirtschaft und Verwaltung einiger kleiner und mittelgrosser Schweizer Städte, mit dem Ziel, einen Überblick über die Optionen zu gewinnen, wie eine Innenstadt attraktiv sein kann. Neben meiner Betreuung als Auftraggeber und Fachcoach erhielt die Projektgruppe Unterstützung durch einen auf Interviews spezialisierten Methodencoach der Hochschule. Im Weiteren ist eine Auswahl an Erkenntnissen aufgeführt:
Einige Empfehlungen für Läden
- Experten sind sich uneinig, ob der Onlinehandel physische Verkaufsstellen in Zukunft noch mehr verdrängen wird oder ob die Menschen dem Einkaufen vor Ort wieder mehr Wert beimessen werden. In anderen Worten bedeutet dies, dass die Sache für kleine lokale Geschäfte noch lange nicht verloren ist und ihr Erfolg von den Entscheiden in den nächsten Jahren abhängt.
- Produkte im Schaufenster dienen nicht primär dazu, um verkauft zu werden, sondern um Präsenz zu zeigen und Kompetenz zu vermitteln.
- Nicht nur durch Produkte kann man sich von der anonymen Konkurrenz der Grossunternehmen abheben, sondern auch durch einzigartige Unternehmensgeschichten. Emotionale Botschaften berühren Menschen auf einer tieferen Ebene und bleiben im Gedächtnis.
- Die Nähe zu Deutschland kann auch als Vorteil erachtet werden – so äusserte sich ein interviewter Uhrenhändler aus einer Grenzstadt. Durch sein besonderes Markenportfolio gelingt es ihm, auch Kunden aus dem süddeutschen Raum zu gewinnen. In der Luxusgüterbranche ist das Preisniveau im Ausland ohnehin auf dem gleichen Niveau wie in der Schweiz.
Interessierte Personen und Stellen können mich bei Interesse für die Organisation eines virtuellen Treffens zur Diskussion weiterer Punkte kontaktieren.
Michael Derrer, Hochschuldozent für Wirtschaft und Unternehmer, Rheinfelden